“There Will Be Blood” das große Meisterwerk von Paul Thomas Anderson

“There Will Be Blood” das große Meisterwerk von Paul Thomas Anderson

✍️ Philip Köhler | 🗓️ | Zuletzt geändert:

There Will Be Blood, inszeniert von dem brillanten Paul Thomas Anderson, gehört für mich zu den größten Filmen aller Zeiten. Ein episches Drama über Macht, Gier und den dunklen Kern des Kapitalismus, getragen von einer überragenden Performance von Daniel Day-Lewis. Der Film hat unzählige Preise abgeräumt, darunter Oscars, BAFTAs und Golden Globes – und das völlig verdient!

Warum ist dieser Film so außergewöhnlich? Lass uns das mal ganz parteiisch aus Movie-Flip-Sicht durchleuchten.

Daniel Day-Lewis – Eine Performance für die Ewigkeit

Es führt kein Weg daran vorbei: Daniel Day-Lewis zerlegt diese Rolle. Sein Daniel Plainview ist nicht nur ein skrupelloser Ölbaron, sondern eine tiefschichtige, unberechenbare Figur, die von Ehrgeiz, Misstrauen und einem unersättlichen Hunger nach Macht angetrieben wird. Und genau das macht seine Darstellung so unfassbar fesselnd.

Day-Lewis spielt nicht einfach – er ist dieser Charakter. Jede Geste, jeder Blick, jede noch so kleine Nuance seiner Mimik trägt zur Glaubwürdigkeit dieser Figur bei. Besonders intensiv sind seine Wutausbrüche, die sich im Laufe des Films immer weiter aufbauen und in einem finalen, absolut ikonischen Showdown gipfeln. Seine legendäre "I drink your milkshake!"-Szene ist längst Filmgeschichte.

Dass er für diese Rolle den Oscar als bester Hauptdarsteller gewann, war nur eine Formsache. Es gibt kaum eine Darbietung, die derart intensiv, eindringlich und beängstigend echt wirkt.

Eine Geschichte über Gier, Macht und den amerikanischen Traum – aber in düster

Die Handlung von There Will Be Blood dreht sich um Daniel Plainview, der sich als ehrgeiziger Ölunternehmer in den USA des frühen 20. Jahrhunderts ein Imperium aufbaut. Dabei schreckt er vor nichts zurück: Er manipuliert, betrügt, kauft Menschen mit seinem Charisma ein – und wenn das nicht reicht, greift er zu drastischeren Methoden.

Was den Film so genial macht, ist die Art und Weise, wie Paul Thomas Anderson diese Themen umsetzt. Hier gibt es keine typischen Hollywood-Klischees, keine vorhersehbaren Twists – stattdessen erleben wir eine tiefgehende, vielschichtige Charakterstudie, die sich Zeit nimmt und mit jeder Szene an Intensität gewinnt.

Anderson packt Themen wie Kapitalismus, Religion, familiäre Bindungen und Einsamkeit in eine Geschichte, die sowohl grandios geschrieben als auch visuell beeindruckend ist. Besonders die Beziehung zwischen Daniel Plainview und dem jungen Prediger Eli Sunday (Paul Dano) sorgt für packende Konflikte. Es ist das Duell zweier manipulativer Männer, die sich gegenseitig bis zum Äußersten treiben.

Bildgewaltig und atmosphärisch – Paul Thomas Andersons Inszenierung

Paul Thomas Anderson beweist mit There Will Be Blood mal wieder, dass er einer der besten Regisseure unserer Zeit ist. Der Film sieht atemberaubend aus: Lange, ruhige Einstellungen, intensive Close-ups und eine Bildsprache, die mehr sagt als tausend Worte. Die weiten, trockenen Landschaften Kaliforniens, durchzogen von schwarzen Ölfeldern, sind nicht nur Kulisse, sondern ein visuelles Symbol für das, was hier erzählt wird: Der unaufhaltsame Drang nach mehr, die Ausbeutung der Natur und der Zerfall menschlicher Moral.

Und dann wäre da noch die Musik. Jonny Greenwood, Gitarrist von Radiohead, hat mit seinem Score eine der intensivsten, eindringlichsten Filmmusiken überhaupt geschaffen. Diese Mischung aus klassischen Streichern und avantgardistischen Klängen verstärkt die Spannung in den richtigen Momenten und verleiht dem Film eine fast schon hypnotische Wirkung.

Jede Szene ist durchkomponiert, jeder Schnitt sitzt perfekt – dieser Film ist auch audiovisuelles ein Meisterwerk.

Einfluss auf die Filmwelt – Warum "There Will Be Blood" ein Meilenstein ist

Seit seinem Erscheinen 2007 hat There Will Be Blood nicht nur Kritiker und Publikum gleichermaßen begeistert, sondern auch die Art und Weise beeinflusst, wie Filme erzählt werden. Viele sehen ihn als eine der besten Arbeiten des modernen Kinos – eine Mischung aus klassischem epischen Storytelling und mutiger, unkonventioneller Inszenierung.

Regisseure wie Denis Villeneuve (Sicario, Prisoners) oder Ari Aster (Hereditary, Midsommar) haben sich von Andersons Stil inspirieren lassen. Und auch thematisch bleibt der Film relevant – die kritische Auseinandersetzung mit Kapitalismus und menschlicher Gier ist zeitlos.

Fazit: Ein Film, den man gesehen haben muss

There Will Be Blood ist kein Film für nebenbei. Es ist ein intensives, forderndes und fesselndes Kinoerlebnis, das etwas Sitzfleisch benötigt. Daniel Day-Lewis liefert eine Jahrhundert-Performance ab, Paul Thomas Andersons Inszenierung ist meisterhaft, und Jonny Greenwoods Musik sorgt für Gänsehaut.

Ob du Filmfan, Cineast oder einfach auf der Suche nach einem der besten Dramen aller Zeiten bist – dieser Film gehört auf deine Watchlist.